Von links: Gert Closmann (8. Dan), Harald Titz (4. Dan) und Rudi Bauer (9. Dan) am 19. Oktober 2019 auf der Geburtstagsfeier von Harald. (c) Daniel Will

Goshin-Jitsu ein Sport für Sie und Ihn, für Alt und Jung

Grundsätzlich steht das Prinzip „Siegen durch Nachgeben“ im Vordergrund.

Beim Goshin-Jitsu wird bei der Abwehr von Angriffen nicht jede Abwehrtechnik vorgeschrieben, jeder Sportler kann die für ihn geeignetsten Techniken auswählen. Ein junger flinker Anwender kann andere Variationen benutzen als ein reiferer Schwergewichtler, eine zarte Dame andere Techniken als ein kräftiger großer Mann.

So kann gekonnt alles in die Selbstverteidigung mit eingebaut werden, was die aktuelle Umgebung und die persönliche Ausrüstung im Notfall „hergibt“, vom Regenschirm über den Kugelschreiber bis hin zum Bekleidungsteil.

Auf diese Art ist es möglich, dass im Grunde jeder Goshin-Jitsuka sein eigenes, ganz persönliches Repertoire entwickelt und sich Techniken für den Ernstfall aneignet, die er instinktiv und aus eigenem Antrieb umsetzen kann.

Das bedeutet auch, dass der Goshin-Jitsuka z. B. Vorkenntnisse aus Aikido, Karate, Tae-Kwon-Do, Judo oder sonst einer Budo-Sportart und damit seiner bisherigen Vorlieben nicht ablegen muss. Er muss nur sein Repertoire entsprechend erweitern.

Schließlich wird auch niemand von ihm verlangen, alle Komponenten perfekt zu beherrschen, vielmehr ermöglicht ihm die Vielfalt ein organisches Wachstum seines Stils und dessen Weiterentwicklung über Jahre hinaus. Im Alter von 70 Jahren werden Aktive wahrscheinlich andere Schwerpunkte setzen, als sie es mit 20 Jahren tun.

Auch im Alter über 70 kann man noch aktiv Goshin-Jitsu betreiben. So gesellt sich nun auch Harald Titz aus Bergisch-Gladbach als jüngstes Mitglied zum „Club der alten Knochen“.

Auf dem Foto von links: Gert Closmann (8. Dan), Harald Titz (4. Dan) und Rudi Bauer (9. Dan) am 19. Oktober 2019 auf der Geburtstagsfeier von Harald.

Text: Rudi Bauer, Daniel Will
Bild: Daniel Will